Bildungs- und Vermittlungsarbeit gehört zu den Kernaufgaben jedes Museums. Zeitgemäße, nachhaltige, zielgruppenadäquate und vielfältige Vermittlungsformate sind die Grundlage, damit Museen sich ihrem Publikum öffnen und einen Dialog mit der Gesellschaft eingehen können. Museen zu entdecken, kennenzulernen und teilzuhaben - wie funktioniert das im digitalen Zeitalter und vielleicht auch vor oder nach dem Museumsbesuch?
Digitale Vermittlungsformate für den Besuch im Deutschen Bergbau-Museum Bochum findet man in der gleichnamigen App, sie setzt verstärkt auf Interaktion: Die Besuchenden werden z. B. mit dem Format der „Entdecker-Touren“ für Jugendliche ab 12 Jahren dazu aufgefordert, sich aktiv spielerisch und forschend mit den Objekten und Themen der Rundgänge auseinanderzusetzen.
Das Objekt wird nicht als reines Ausstellungsstück angeschaut, sondern als aussagekräftiger, spannender Informationsträger erlebt. Durch den kreativen Einsatz digitaler Technologien wird die Auseinandersetzung mit dem Original auf einer neuen Ebene gestärkt. Damit ersetzt das digitale Format nicht das analoge Erlebnis, sondern ergänzt es und schafft eine weitere Vermittlungsebene.
Die Touren sind für Schulklassen zur Vor- und Nachbereitung des Besuchs mit der digitalen Lernplattform „entdecke.bergbau“ verbunden, die neben klassischen Vermittlungsformen auch ein eigens entwickeltes Online-Spiel enthält.
Für alle vier Rundgänge der Dauerausstellung und das Anschauungsbergwerk gibt es Audioguide-Touren, die in dialogischer Weise und mit Vertiefungsebenen Inhalte und Schwerpunkte näherbringen. Für das Anschauungsbergwerk gibt es zudem eine Audioguide-Tour für Kinder ab 8 Jahren. Für den Rundgang Steinkohle und das Anschauungsbergwerk unter Tage werden auch Video-Touren in Deutscher Gebärdensprache angeboten.
Durch weitere digitale Vermittlungsformate tauchen Interessierte auch schon außerhalb des Museums auf neuen Wegen in die faszinierende Welt des Bergbaus ein. Dazu gehört auch die Lernapp „MuseumStars“ sowie das Serious-Game „Jo's Memory“. Weitere Formate und Anwendungen werden fortwährend entwickelt.
Die App wurde unterstützt mit Mitteln aus dem Aktionsplan für Leibniz-Forschungsmuseen sowie im Projekt „Neue Wege der Kultur- und Technikvermittlung“, das im Rahmen der Initiative „Glückauf Aufbruch 2018“ der Landesregierung gefördert wurde.
Die Audioguide-Touren sowie die Video-Tour in Gebärdensprache für das Anschauungsbergwerk wurden gefördert durch die RAG-Stiftung.