Die Archäometallurgie – ein Spezialgebiet der Archäometrie – untersucht mittels naturwissenschaftlicher Methoden die Gewinnung und Verbreitung von Metallen in prähistorischer und historischer Zeit. Hierfür besteht eine enge Zusammenarbeit mit den materialkundlichen Laboren des Deutschen Bergbau-Museums Bochum und externen Kooperationslaboren.
Die Archäometallurgie erforscht alle Facetten der metallurgischen Prozesskette zur Gewinnung von Metallen aus Erz und deren Weiterverarbeitung zu Artefakten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Disziplinen Geowissenschaft, Materialkunde, Chemie, Physik und Ingenieurswesen haben mit spezieller Expertise die Archäometallurgie als Teilgebiet der Archäometrie etabliert, die ihrerseits in den Geisteswissenschaften zur Neuorientierung führte.
Die archäometallurgische Forschung im Deutschen Bergbau-Museum Bochum umfasst rohstoffbasierte Prospektionen im Gelände, experimentelle Ansätze sowie analytische und materialkundliche Verfahren im Labor. Die archäometallurgisch fokussierte Geländeprospektion ist lagerstättenkundlich basiert und dient der repositorischen Erfassung von Metallproduktionsdistrikten. Experimentelle Ansätze werden zur Erforschung von Wechselwirkungen metallurgischer sowie atmosphärischer Prozesse, zum Beispiel Korrosion, auf die chemischen und physikalischen Eigenschaften genutzt. Fundament aller archäometallurgischer Studien ist die mit modernsten Methoden durchgeführte Analytik.
Die Archäometallurgie ist jedoch keinesfalls auf die reine Anwendung von naturwissenschaftlichen Verfahren auf die archäologischen Fragestellungen beschränkt. Vielmehr müssen Methoden zur Untersuchung neu entwickelt, modifiziert und optimiert werden, da sich das Probenmaterial deutlich von dem der naturwissenschaftlichen Fächer unterscheidet. Ein Beispiel hierfür ist die hochpräzise Element- und Isotopenanalytik, die an die wesentlich komplexere Natur des metallurgischen Materialspektrums angepasst werden muss.
Der Forschungsbereich Archäometallurgie des Deutschen Bergbau-Museums Bochum besteht seit 1990 und wurde mit finanzieller Unterstützung der VolkswagenStiftung gegründet.
Der Forschungsbereich Archäometallurgie befindet sich im Haus der Archäologien.