Der Forschungsbereich Bergbaugeschichte des Deutschen Bergbau-Museums Bochum beschäftigt sich mit den sozialen, kulturellen, technischen und ökonomischen Aspekten des Bergbaus inklusive der Auf- und Weiterverarbeitung von Bodenschätzen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Mittels methodisch-theoretischer Zugangsweisen verfolgt der Forschungsbereich Bergbaugeschichte epochenübergreifend Fragen nach der Vernetzung von Bergbaurevieren, der Wissens- und Technikgeschichte, den Bergbaukonjunkturen und der Entwicklung der sozialen Sicherungssysteme im Bergbau.
Geschichte des montanhistorischen Wissens
Unter dem Schwerpunkt Geschichte des montanhistorischen Wissens beschäftigen sich die Forschenden mit implizitem, explizitem, erfahrungsgebundenem, in Materialität eingebettetem und wissenschaftlichem Wissen. Dabei werden die Produktion, Verbreitung und Anwendung dieses Wissens sowie dessen mediale Repräsentation beispielsweise in Bildern, Schriften und Karten betrachtet. Eine leitende Fragestellung ist, ob im Montanwesen epochenspezifische Wissenskulturen mit entsprechenden Strategien und Prinzipien der Erzeugung und Validierung von Wissen identifizierbar sind. Eng mit diesen Wissenskulturen sind die anhaltenden Technisierungsprozesse verbunden, die den Bergbau seit dem Mittelalter prägen. Sie werden parallel zu den bergbaulichen Wissensformationen epochenübergreifend in einem breiten sozial-, kultur- und wirtschaftshistorischen Rahmen untersucht.
Montanhistorischer Strukturwandel
Das Betreiben von Bergbau in größeren Maßstäben transformierte die Ökonomie, Gesellschaft, Infrastruktur und Kultur von Regionen in ganz erheblichem Ausmaß. Das Entstehen, aber auch das Verschwinden von bergbaulich geprägten Regionen als komplexe Prozesse des Strukturwandels sollen über die Epochen hinweg erforscht werden. Ein besonderer Schwerpunkt wird dem Strukturwandel des Ruhrgebiets gewidmet in enger Verbindung zur zukünftigen musealen Darstellung des „Gedächtnisses des deutschen Steinkohlenbergbaus“. Ebenso sollen in diesem Schwerpunkt Fragen zur Nachhaltigkeit des Bergbaus untersucht werden.
Theorien und Methoden der Bergbauhistoriografie
In diesem Schwerpunkt werden die methodischen und theoretischen Grundlagen der Bergbaugeschichtsschreibung hinterfragt und weiterentwickelt. Ziel ist es, insbesondere die Anschlussfähigkeit der Bergbaugeschichte zu Fragestellungen der allgemeinen Geschichte zu gewährleisten. Die methodisch-theoretischen Überlegungen sind eng mit den anderen epochenübergreifenden Schwerpunkten verknüpft.
Forschungsinfrastrukturen
- Bergbau-Archiv Bochum
- Bibliothek & Fotothek
- Museale Sammlungen
- Forschungslabor