Ende 1998 ist Journal 5.2 der Zeitschrift METALLA erschienen. Die Leserschaft erwartet wie üblich ein Portfolio an vielfältigen Beiträgen und Themen.
Bei archäologischen Ausgrabungen im römischen Vicus von Bad Wimpfen fand sich bei der Grabungskampagne 1984 ein schwerer Eisenklotz, der am Deutschen Bergbau-Museum in Bochum naturwissenschaftlich untersucht wurde. Das Stück wurde am rückwärtigen Teil eines Streifenhauses geborgen, etwa 10 m östlich einer Werkstatt zur Buntmetallverarbeitung, in der sich ein mehrphasig benutzter Schmelzofen befand ( Filgis 1990). Die Fundsituation über einer durch Feuereinwirkung zerstörten Wand eines Holzfachwerkgebäudes läßt vermuten, daß das Stück eventuell verschleppt wurde. ln angrenzenden Gebäuden standen mehrere Töpferöfen, die auf einen Handwerksbezirk innerhalb des Vicus schließen lassen. Während eines Brandes in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts n.Chr. scheinen große Teile des Viertels zerstört worden zu sein, der große Eisenklotz gelangte hierbei in die spätere Fundlage ( Filgis mdl. Mitt.).
In den letzten Jahren sind bei Grabungen und Oberflächenbegehungen im Bereich des Westfälischen Museums für Archäologie, Außenstelle Olpe, zwei bemerkenswerte Fundkomplexe von germanischen Bleiobjekten zutage gekommen. Auf Bitten von Herrn Dr. Laumann wurden die Objekte chemisch analysiert. Zum Vergleich wurden außerdem einige etwa zeitgleiche Bleifunde aus der römischen Zivilsiedlung Xanten sowie dem Militärlager Haltern mit herangezogen, um eventuelle systematische Unterschiede in der Zusammensetzung römischen und germanischen Bleis identifizieren zu können. Da chemische Analysen antiker Bleiobjekte in sehr viel geringerer Zahl publiziert sind als etwa Analysen von Kupferlegierungen, sollen die Werte hier vorgestellt werden, auch ohne daß der archäologische Kontext vollständig einbezogen oder diskutiert werden kann.
ln den Jahren 1828 bis 1845 wurden in Rußland Platinmünzen zu drei, sechs und zwölf Rubel geprägt, die heute als numismatische Besonderheit bei Sammlern beliebt sind. Wegen ihrer offiziellen Einziehung Ende 1845 und der damit einhergehenden Verknappung a uf dem Sammlermarkt wurde schon früh von der in Rußland bis 1890 bestehenden Möglichkeit Gebra uch gemacht, sich von fehlenden Stücken in der St. Patersburger Münzstätte Nachprägungen von Originalstempeln (sog. Novodei-Prägungen) zu bestellen. Auch ein Fälscher aus dem Libanon belieferte über lange Zeiträume den Sammlermarkt mit hochwertigen Repliken (Fuchs 1992: 10). Da das Platin der Originalmünzen zwar in einem aufwendigen, aber offenbar unvollständigen naßchemischen Reinigungsvorgang und einem anschließenden pulvermetallurgischen Prozeß verarbeitet wurde, u nterscheidet es sich metallurgisch deutlich von dem über einen Schmelzprozeß gewonnenen, technisch reinen "modernen" Platin für die Nachprägungen und Fälschungen.
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