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Sonderausstellung verlängert bis zum 24. April 2022
Black Gold and China. Fotografien von Lu Guang

„Es ist nur eine Erde, die wir uns teilen“, das ist dem chinesischen Fotografen Lu Guang (*1961) durch seine Arbeit bewusstgeworden. Lu Guang beschäftigt sich mit den sozioökonomischen und ökologischen Problemen im industriellen China. Das Land besitzt keine eigenen Ölreserven, fördert und verbraucht jedoch mehr Kohle als jede andere Nation auf der Welt. „Black Gold and China. Fotografien von Lu Guang“ ist die erste monografische Museumsausstellung der Arbeiten von Lu Guang in Deutschland und bietet einen Einblick in das Werk eines der bedeutsamsten Fotografen Chinas. Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum verlängert seine Sonderausstellung „Black Gold and China. Fotografien von Lu Guang“ bis zum 24. April 2022. Die Ausstellung mit mehr als 100 Fotografien eines der bedeutendsten Fotografen Chinas ist seine erste monografische Schau in Deutschland. Der Eintritt kostet 3 Euro.

Lu Guangs Fotografien spiegeln die Folgen des ungebremsten Kohleabbaus wider und verdeutlichen die einhergehende Umweltzerstörung, die in ihrem Ausmaß für internationale Erschütterung sorgt. Eindrucksvoll zeigen die Arbeiten über die Luftverschmutzung in der Provinz Hebei die Kollateralschäden, die Chinas Aufstieg zur wirtschaftliche Supermacht verursachen.

Dabei ist es nicht allein die Natur, welche bei diesem Rennen an die Spitze zurückbleibt. In kraftvollen Bildern fängt Lu Guangs Werk die sozialen Lebenswelten derer ein, die in diesen Industrielandschaften an der Armutsgrenze leben. Die Sonderausstellung fokussiert sich auf die schwere körperliche Arbeit, die Gefahren und die von Armut bestimmten Lebensumstände, denen die im und um den Bergbau tätigen Menschen ausgesetzt sind. Zudem zeigen sie das Wirken des Menschen auf seine Umwelt, wie er sie verändert und in vielen Fällen zerstört.

Chronologisch folgt die Ausstellung Lu Guangs Reisen durch sein Heimatland, von den Bergbaugebieten im „Kohlemeer“ der Inneren Mongolei bis zu den „Stahlstädten“ der Ostküste der Provinz Hebei. Die zahlreichen Reisen des Fotografen begannen 1995. Zu Beginn hielt er seine Eindrücke auf Schwarz-Weiß-Film fest, neun Jahre später wechselte er zur Farbfotografie und ab 2005 fotografierte Lu Guang ausschließlich digital. Das 2017 abgeschlossene, 22 Jahre dauernde Projekt bezeugt den außergewöhnlichen wirtschaftlichen Wandel eines Landes. Heute fördert und verbraucht China die Hälfte der weltweiten Kohle.

Mit seinem Werk leistet Lu Guang einen wertvollen Beitrag zur Dokumentation der mit dem Abbau von Georessourcen einhergehenden Umweltzerstörung eines Landes, das sich seit Beginn des 21. Jahrhunderts als rasant wachsende wirtschaftliche Supermacht zum wichtigsten Handelspartner vieler Staaten – auch für Deutschland – entwickelt hat.

Dabei steht der chinesische Steinkohlenbergbau in der Ausstellung exemplarisch für Phänomene, welche sich in zahlreichen Bergbaurevieren finden lassen oder in früheren Zeiten die Lebenswelten im und um den Kohlenbergbau anderer Reviere bestimmten.

Lu Guang wurde mehrfach mit renommierten, internationalen Fotografie-Preisen ausgezeichnet. Die Sonderausstellung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum zeigt rund 100 Farb- und Schwarzweiß-Fotografien und wird durch ein umfängliches Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm begleitet.

Zur Ausstellung erscheint ein 160 Seiten umfassender, großzügig bebilderter Katalog im Deutschen Kunstverlag mit Texten von Lu Guang, Robert Pledge, Hu Donglin und Sandra Badelt. Erhältlich ist er im Shop des Museums.

Die Sonderausstellung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum wird kuratiert von Robert Pledge (Contact Press Images New York/Paris) und Sandra Badelt (Leiterin der Abteilung Ausstellung & Vermittlung, Mitglied des Direktoriums) und ist in enger Zusammenarbeit mit der Bildagentur Contact Press Images New York/Paris entstanden, welche Lu Guang vertritt.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Website: blackgoldandchina.com 

Text: Sandra Badelt

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